Noch einmal trockenfallen an derselben Stelle – Eine Tide lang verbleiben

Ein prächtiger Abend auf dem Watt, nur umgeben vom Wind, vom Wasser und von Vögeln. Warum sollte man nicht mal ein Nacht lang ‘draußen’ verbleiben? Zwölf Stunden später liegt das Schiff wieder trocken. Vielleicht macht man noch einen schönen Morgenspaziergang, und nach dem Frühstück segelt man wieder weiter.

Wenn man beschließt zu bleiben, wo man ist, muss man sich darüber im Klaren sein, dass bei Hochwasser eine ganz andere Welt entsteht. Eine größere Wassertiefe verursacht wieder mehr Wellen und Strömung. Aber mit einem geeigneten Ankergeschirr kann es ein einmaliges Erlebnis werden.

Ankern

Es ist gut, eine ausreichende Ankerleinen- oder Ankerkettenlänge zu stecken. Das Schiff bekommt dann genügend Raum, sich auf den Wellen ohne ein Zerren am Anker zu bewegen. Und damit wird die Sicherheit, dass der Anker hält, größer. Was wiederum eine angenehmere Nachtruhe zur Folge hat.
Es ist keine gute Idee, den Anker höher auf die Plate zu legen. Während das Wasser steigt, wird sich das Schiff dann langsam auf die Plate verlagern. Das verursacht ein langwieriges Scheuern des Schiffes über den Wattenmeergrund. Nicht gut für das Watt und sicher kein angenehmes Geräusch beim Einschlafen.

Muss man Ankerwache halten?

Eigentlich schon …. und dabei ist es auch herrlich, um in der Nacht draussen zu sein und die Lichter der Leuchttürme am Horizont zu sehen. Aber will man das eine ganze Nacht lang? Zum Glück hat heutzutage fast jedes GPS einen Ankeralarm. Man stellt es auf etwas mehr als die Länge der Ankerleine ein, und man kann dann auf jeden Fall einige Stunden schlafen.

Wann muss ich meinen Anker kontrollieren?

Es gibt drei Augenblicke, in denen es sich lohnt, kurz aus der Koje zu kommen.
-    Wenn das Schiff flottkommt (wieder treibt) und hinter den Anker dreht.
-    Bei der Kenterung des Stromes (etwa 1 Stunde nach Hochwasser).
-    Wenn das Schiff beinahe wieder den Grund berührt.

In den ersten beiden Augenblicken kontrolliert man, ob der Anker hält.
Der letzte ist dazu da, dass man ein Trockenfallen auf dem eigenen Anker verhindert.
Wie man das verhindert, wird im folgenden Fahrtipp behandelt.

Wie kontrolliert man, ob der Anker hält?

Man kann eine Peilung auf einen Leuchturm oder eine Lichtboje machen. Wie es in den Büchern steht …. Doch ist es dann schwierig zu beurteilen, ob der Anker hält. Die Bewegung ist oft so ruhig, dass sich die Peilung nicht sehr schnell verändert. Vorallem wenn der Leuchtturm weit weg ist. Und ein Platzwechsel von 300 Meter  kann auf dem Watt die gegenüberliegende Seite der Fahrrinne bedeuten.
Auf den GPS schauen, ob die Position noch dieselbe ist, ist dann zuverlässig. Man sollte sich nicht zu viele Sorgen machen um die kleinen Zahlen, die mehr als zwei Zeichen hinter dem Komma stehen.
Oder noch einfacher und sehr zuverlässig …..

Man nimmt den Staken und setzt ihn auf den Wattenmeergrund.

-    Man schaut, ob die Wassertiefe den Erwartungen entspricht, man liegt auf einem untiefen Stück, und das muss so bleiben.
-    Man kontrolliert, ob man im Hinblick auf den Grund stillliegt, in diesem Fall buchstäblich: der Meeresboden.

Wenn man ‘Wattenglück’ hat, gibt es auch Meeresfunken, eine Alge im Wasser, die Licht spendet, wenn sie auf den Staken trifft. Ich würde dann am liebsten alle aufwecken, aber ob das so vernünftig ist ….

Genießen Sie es!


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Text Marianne van der Linden
www.scheepswijs.nl

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