Flottillentörn Watt 2023

Der Flottilletörn auf dem Watt mit die Platbodenschiffe von Heech by de Mar findet normalerweise jedes Jahr statt und ist ein wahres Happening.
In diesem Jahr machten wir uns mit 12 Schiffen wieder auf den Weg, eine Gruppe von 66 begeisterten Seglern.

Datum: 22 bis 29 April 2023.

Die Schiffe, die mitfuhren, waren:

Mit Skipper:
• Lemsteraak 13 Meter ‘Hendrickje Stoffels’ mit dem Skipper und Flottilleleiter Jan Cees und 7 Gästen;
• Lemsteraak 14,50 Meter ‘Ronde Walvis’ mit Skipper Ebel und 8 Gästen;
• Lemsteraak 11 Meter ‘Beste Vaert’ mit Skipper Martin Koekebakker und 4 Gästen;
• Lemsteraak 11 Meter ‘Brandende Liefde’ mit Skipper Harry Koekebakker und 6 Gästen;
• Lemsteraak 11 Meter ‘Welvaren’ mit Skipper Siem und 6 Gästen;

Schiffe ohne Skipper aus der Charterflotte:

• Lemsteraak 9.10 'De Steert’
• Lemsteraak 9.50 'Josephine’
• Lemsteraak 9.50 'Mata Hari’
• Lemsteraak 9,50 Meter ‘Eline Vere’
• Lemsteraak 10.50 'Tijdtverdrijf’
• Hoogaars 11,12 Meter ‘Vrouwe Willemke’
• Schokker 11.12 Meter 'Schokbreker'

Autor

Hier unten lesen Sie ein Bericht von Peter Zimmermann, Crewmitglied auf der Lemsteraak 'Beste Vaert'.

Freitag den 22. April

In Sonsbeck am linken Niederrhein bahnen sich aufregende Dinge an: seit Tagen suche ich zwischen den Sprechstunden die Klamotten zusammen.

Endlich geht’s wieder los, in Heeg treffen sich die Plattbodenbegeisterten zur Flottille über die holländischen Inseln mit den schönsten Booten der Welt ( persönliche Meinung des Autors ).

Ich bin total kribbelig und kann es kaum noch abwarten, es ist in der Praxis geplant dass ich um halb elf losfahren kann, seit gestern Abend ist das Auto bereits wieder gepackt und wartet auf Kurs Nordnordwest.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Viele ungeplante Problempatienten, der Server streikt , die Hotline ist nicht erreichbar ………………

Um 14.55 schließt sich das Garagentor hinter mir und ich stelle mich in den Freitagsstau bei Arnheim und Apeldoorn.

Die Freisprechanlage verbindet mich mit der Crew, die Einkaufsliste wird aktualisiert, wir freuen uns schon aufeinander und so vergehen die fast drei Stunden Fahrt doch recht kurzweilig. Und als ich dann in Heeg links zu Heech by de Mar abbiege, Astrid mich winkend begrüßt und Karl angesichts meine sauf ihn zufahrenden Autos unser Telefonat grinsend beendet ist plötzlich all der Stress, die Hektik und schlechte Laune wie weggeblasen und nur noch Freude auf die gemeinsame Zeit vorhanden.

Das Büro von Martin und Harry Koekebakker ist mit Blumen dekoriert, Utie, die gute Seele von Heech by de Mar ist Oma geworden (ne verdammt fitte gutaussehende Oma 😊)

Nach der ausgiebigen Begrüßung und schnellem Umpacken der Plörren an Bord von Beste Vaert ist dann auch schon Zeit zur Abfahrt nach Woudsend ins Restaurant Vis en Meer zum Kennenlernabend, zu dem Heech by de Mar traditionell alle Teilnehmer einlädt.

Nach seeeeehr leckerem Mehrgangmenü hält Flottillenführerurgestein Jan Kees Kossen in seiner unnachahmlichen Art mit absolut ganz neuen Bildern (aktuelle Jahreszahl 2023 drauf) die Einführung in die Grundlagen des Wattfahrens. Und da sehr viele Wiederholungstäter dabei sind und er sich auf wenige Fakten beschränkt können wir bald zum gemütlichen Teil übergehen.

Da sich in den letzten Jahren herausgestellt hat, dass Bachmann (Kräuterlikör aus Dortmund) allgemeinen Anklang findet und als Flottillenmedizin für alle möglichen Zipperlein an Bord als Medizin gehandelt wird erhält dieses mal jede Crew eine eigene Flasche zur Ertüchtigung der Bordgesundheit.

Mit Beginn des nächtlichen Gewitters und Starkregens erreichen wir wieder den Hafen und nach nem Absacker fällt unsere Crew dann glücklich in die Kojen.

Samstag den 23. April

Kurz vor sieben ist der Hafen in dichten Nebel gehüllt und die aufgehende Sonne schafft eine ganz wundervolle Atmosphäre, die etliche Frühaufsteher für Fotos nutzen, der Autor eingeschlossen.

Aus den Schiebeluks steigt Kaffeeduft auf, überall leises Geklapper der Frühstücksvorbereitungen.

Viel zu schnell für den ersten Urlaubstag ist um 8.30 Uhr der Zeitpunkt fürs Palaver (holländisch für Lagebesprechung) gekommen, traditionell findet es unter dem Kran bei Heech by de Mar statt und da ausreichend Platz vorhanden ist treffen auch mehr als ein Crewmitglied pro Boot ein, der Kreis wird von fotographierenden Crewsatelliten umrundet während Jan Kees und Ebel die Planung des heutigen Tages (auslaufen, Schleuse Workum, anlegen Makkum) erklären und auf der Seekarte erläutern.

Mittlerweile ist die Sonne da und allgemeines Gewusel setzt ein: Elektrosprings (Landstromkabel) werden eingerollt, Persennings abgenommen und verstaut, die Vorbereitungen zum Auslaufen kommen in Gang und dann legt die gesamte Flotte diesesmal ohne Rammings und sonstigen Kalamitäten ab und bevölkert das Heeger Meer Richtung Workum.
09.15 haben wir Vollzeug gesetzt und laufen mit atemberaubenden 1,8 Knoten hinter allen her.

Im Gaastmeer kommt uns plötzlich Ronde Walvis entgegen, auf Anfrage bei Ebel erfahren wir vom ersten Ausfall: Hendrikje Stoffels muss abgeschleppt werden, Motorschaden, wir sind mittlerweile bei 5 Knoten unter Segeln angekommen.

Okay, 30 Minuten später, kommt Hendrikje von hinten auf, Innenkühlkreislauf hatte zu wenig Wasser.

Kurz vor 12 allgemeines Sammeln vor der Schleuse, Sonne kommt raus, schön warm und es entsteht die Frage aller Fragen: Was essen wir denn?

Der Einfachheit halber wandern 3 Dosen Erbsensuppe in den Pott, wir vermissen unseren Sternekoch Dirk sehr. Dosen gabs da nicht. Bevor wir klären ob vor oder nach dem schleusen essen regelt der Schleusenwärter das Problem mit Doppelrot ☹

Ist ja schon gut, er hat es geändert, also doch erst schleusen und dann Suppe, lecker.

Dann noch Flottillenfotos rundherum und dann geht’s los. 13.42 sind wir draussen, Vollzeug steht, doof der Wind kommt wieder mal ganz anders als vorhergesagt.

Na gut, dann eben kreuzen. Leider stimmt Helmuts Wettervorhersage mit Regen ab 16 Uhr nicht so ganz. Veritabler Landregen ab 15.00 Uhr. Scheisse, Aber kreuzen geht trotzdem. Nur der Regen wird immer mehr. Trotzdem trimmen wir wie der Teufel und erzielen so 5-6 Knoten Speed. Nach nur drei Wenden liegt Makkum an und wir rauschen durch den Kanal. Das Segelbergen ist äußerst nass aber egal, klappt alles wie am Schnürchen und wir liegen mit Siems Hilfe sicher wie in Abrahams Schoß.

Jetzt wird die Frage der Alimentation sehr konkret und nach Kartoffelschälen starten Astrid und ich die Attacke auf en Jumbo-Supermarkt.

Absprachegemäß nur das hochnötigste einkaufend ziehen wir dann mit zwei der holländischen Rieseneinkaufstaschen erfolgreich ab und schleppen die Beute an Bord.

Nach fulminantem Abendessen kommt von Jan Kees die Hiobsbotschaft Palaver um sieben. Oh je, das wird ne kurze Nacht. Na gut. Damit beende ich den heutigen Bericht und freu mich auf morgen. Gute Nacht .

PS: 22 SM heute

Sonntag den 24. April

Nach einer sehr unruhigen Nacht wegen Vorschiffsverkehr der Crews der drei mit uns im Päckchen liegenden Boote und deren Sextanerblasen klingelt bei uns um sechs der Wecker. Das geplante Palaver um sieben und geplanter Abfahrt um acht steht eine beachtliche Schlange vor der einzigen offenen Toilette und die Tatsache des erst um 7 öffnenden Toilettgebouws entgegen, da noch ne Menge Leute duschen wollen bevor wir dann heut Abend im Watt trocken fallen.

Die bei uns vor Ablegen statt findende Reinigung des Vordecks kostete uns unsere Pütz da Helmut im Tran nach schlafloser Nacht die Rückholleine einfach durch die Hand rutschte und Martins Rettungsversuche leider erfolglos blieben.

Die ganze Flottille tastet sich durch einen wolkenverhangenen Morgen in Richtung Lorenzsluis Kornwerderzand.

Alle passen problemlos in die Schleusenkammer und erstaunlicherweise blieben erwähnenswerte Schleusenmanöver und sonstige Kalamitäten aus.

Zügig verlassen alle die Schleusenkammer und passieren die erstaunlicherweise ohne Wartezeit öffnende Drehbrücke Richtung Waddenzee.

Wir lassen uns aus fototechnischen Gründen zurückfallen (sie Bilder des Kalenders) und werden so noch Zeuge wie die Josephine „verströmt„ wird und ne dicke rote Tonne „knutscht„.

Es folgt ein wunderschöner zunehmend sonniger werdender Segeltag ohne größerer Probleme, dafür aber mit Unmengen wunderschöner Plattbodenfotos.

Erstaunlich dass nach gut 7 Stunden segeln sich alle 12 Boote nahezu zeitgleich am Treffpunkt zum trockenfallen einfinden.

Hut ab liebe Crews, das haben wir auch schon ganz anders erlebt.

Auch das Festfahren klappt nach Jan Kees Erklärungen und der offensichtlichen Erfahrung der Crews problemlos und es beginnt ein entspannter Abend im Watt mit Spaziergängen, waten im Wasser, gegenseitigen „Bachmannbesuchen“ und allem was man so beim Trockenfallen machen kann.

Bei uns gibt’s nach dem Anlegerbier, bei dem in Anbetracht des Anlasses der Ausdruck „Festbier" eine ganz neue Bedeutung bekommt, Helmuts Advocaatmelk mit Sahne und Schokosträusel. Alles zusammen mit Astrids Kuchen eine geile Mischung.

Nachdem Martin den Preis ausgehandelt hat (3 Bachmann) bringe ich „kneippend“ im kalten Wasser ohne Stiefel den Anker von Brennende Liefde aus. Ein Bachmann reicht, der Abend ist noch lang……..

Unser Meeresfrüchterisottokochevent gestaltet sich etwas kompliziert, aber das Ergebnis ist wie immer phänomenal.

Es wird ein gemütlicher Abend an Bord, Gute Nacht Gemeinde, morgen geht’s weiter.

PS 37 SM

Montag den 25. April

Moin liebe Gemeinde, der Tag heute beginnt mit heulendem Wind im Rigg, klappernden Schwertern  und ruckendem Boot bei ablaufendem Wasser. Gefühlt zumindest. Es stellt sich heraus, dass meine innere Zeitrechnung ganz schön durcheinander ist (und ich wohl länger gepennt habe als gedacht) da es beginnend auflaufendes Wasser war.

Jan Kees geht zum „Privatpalaver„ von Boot zu Boot und gibt die Tagesmeldung an die einzelnen Crews: heute alles schön festbinden und nur unter Fock nach Ameland.

Klingt nach nem guten Plan, wir machen so um die 6 Knoten Fahrt nur mit Fock, Ameland kommt schnell näher.

Nachdem wir Brennende Liefde überholen konnten und Martin aus Sicherheitsgründenden Kurs über das Flach strikt ablehnt und wir den Bogen im Fahrwasser Richtung „Blauwe Balg„ segeln nimmt Harry hinter uns doch die Abkürzung.

Zum Glück ist bei auflaufender Flut offensichtlich doch genug Wasser unterm Kiel, so dass die vereinzelten Teilnehmer, die hinter Harry hersegeln ohne weitere Schwierigkeiten die Fahrrinne des Blauwen Balg erreichen.

Alle Boote kommen innerhalb einer halben Stunde im Hafen von Ameland an, eine sehr beeindruckende Leistung, auch das haben wir schon ganz anders erlebt.

Die blonde Hafenmeisterin empfängt uns lächelnd und weist uns die Liegeplätze zu, auch die Anlegemanöver laufen ohne größere Dramen des beliebten Filmes „Hafenkino“ ab.

Im Hafenmeisterbüro bringt die Hafenmeisterin ihrem Adlatus das Computerprogramm „Abrechnung „ bei, zu unserem Entsetzen ist der Preis im Vergleich zu letzten Jahr um locker 10 Euro gestiegen, wir liegen bei 54 Euro, fast schon mediterranes Niveau, allerdings ohne die dazu gehörenden Temperaturen ☹.

Der gemütliche Teil beginnt schön früh, ich bekomme auf der Josefine ein lokales Produkt der Bauern aus Ahrem (stimmt das Jungs ? ich hab Namensalzheimer, aber ein Ort mit A… wars) … und das Zeug war echt lecker. Auch der Don Papa Rum war super und bevor es dann so richtig gemütlich wurde kommt meine Crew längs, birgt mich ab und wir gehen ins Örtchen Nes.

Nach einem kurzem Abstecher in die lokale Frittenschmiede und ner Kinderportion Kibbeling geht’s dann ins NesCafe, wo die Crew der Brandenden Liefde schon sitzt und wir den Tag bei Kwak vom Fass, KaffeeNobeltje und Kakao mit Schuss genießen.

Zurück an Bord fällt in Anbetracht des Regens die Entscheidung schnell, an Bord zu kochen, es wird ein fulminantes Essen mit Steinpilznudeln, Biefstuck und frischen Erdbeeren mit Fla zum Nachtisch.

Der Wein ist sehr lecker und viel zu schnell ist es kurz vor Mitternacht.

Jan Kees und ich treffen uns als überzeugte Mitternachtsduscher noch mal im Toilettgebouw, zum Glück war der Klempner nachmittags noch da, so dass auch die Herrenduschen wieder funktionieren.

Das wars für heut, Gute Nacht

PS  17 SM

Dienstag den 26. April

Nach ausgiebigem Frühstück laufen wir alle gegen 09.30 aus.

Schon in der Hafenausfahrt hat Josefine sich schon etwas versteuert und sitzt Kurzfristig fest. Zum Glück hatten wir auflaufendes Wasser, sodass es bald weiter ging.

Auch an dieser Stelle haben wir schon Teilnehmer eine ganze Tide lang vor der Hafeneinfahrt festsitzend erlebt.

Das folgende segeln mit zweifach gerefftem Groß und Fock ist einfach genial.

Auf dem Wantaj (und es ist immer noch nicht der holländische Bruder von Hopsing) zwischen Pinkewad und Wierumerwad stockt es bei fast allen weil die Wasserhöhe noch nicht ganz reicht. Segel werden geborgen und unter Maschinenkraft geht’s dann aber bald weiter.

In der Nähe von Holwerderbalg finden wir uns plötzlich in einer ganzen Seehundherde wieder. Rund ums Boot kommen für so etwa 10 Minuten überall Seehundsköpfe aus dem Wasser.

Tja, die wollten eben auch mal so ne Ansammlung richtig schöner Schiffe unter Segeln und in voller Fahrt sehen. Es ist ein wunderschönes Bild euch alle wie an der Perlenschnur aufgereiht segeln zu sehen. 😊😊😊.

Wegen des häufig wechselnden Kurses löste ein Großsegelbergen das nächste ab. Macht aber trotzdem Spaß. Wir pirschen uns langsam an das führende Boot vor so dass wir als zweites in Schiermonnikoog einlaufen und bei vielen weiteren Anlegehilfe leisten können.

Derr Hafenmeister schreibt sich alle Namen der Boote auf und kontrolliert beim bezahlen ob auch keiner die Zeche prellt. Was der uns Platties zutraut. Aber wahrscheinlich hat er schlechte Erfahrungen gemacht.

Nachdem die Sonne sich auf längeres scheinen eingerichtet hat machen wir ne „Wanderung“ ins Örtchen. Zweite Lokalität rechts wird geentert, wir treffen Harrys Crew von der Brandenden Liefde. Ein Hagelschauer treibt uns alle rein, das Bier und die Bitterballengarnitur war echt lecker. Per Handy wird die Einkaufsliste für Abendessen geklärt und Karl wankt mit 900 Gramm Hackfleisch Richtung Hafen während Martin und ich nochn Ründchen drehen.

Das Palaver ergab für uns alle ein überraschendes Ergebnis: wir hatten uns auf Abfahrt vor 5 Uhr früh eingerichtet, aktuell ist Abfahrt erst gegen halb zwölf und dann jeder so weit es geht. Na da sind wir ja mal sehr gespannt was das gibt.

Es wird erneut ein feuchtfröhlich geprägter Abend an Bord.

PS 20 SM

Mittwoch den 27. April

Obwohl der Weg recht weit ist wird eifrig Müll entsorgt und geduscht. Da es um 5 Uhr noch stockduster war und der Weg unbeleuchtet durchs Watt doch die Gefahr des längeren Festsitzens beinhaltete, gab Jan Kees beim Palaver die allgemeine Anweisung: Um halb zwölf alle segelfertig und dann erst die Kleinen raus, als letzte die Großen und dann alle so schnell wie möglich rüber nach Lauwersoog und dann schleusen und so weit es geht Richtung Heeg.

Soweit so gut, das war der Plan, und bis Lauwersoog klappte es auch super, aber die Robbengattsluis hatte technische Probleme und die ganze Flottille wartet und wartet und wartet. Dann geht’s doch weiter, aber seeeehr langsam, da zwischendurch immer wieder Reparaturen an der Schleuse ausgeführt werden müssen.

So werden wir erst mal etwa gedrittelt.

Noch in der Robbengattsluis gibt die Maschine vom Hoggars Vrouwe Willemke den Geist auf und ein wildes Leinenmakramee stellt eine belastbare Schleppverbindung zwischen Ronde Walvis und dem Havaristen her, der dann abgeschleppt wird.

Unter Segeln geht’s dann erst mal zügig übers Lauwersmeer bis uns eine nicht funktionierende halb offen stehende Brücke stoppt.

Offensichtlich gibt’s heute viel Theater mit den Brücken: wir pausieren vor einer halboffenstehenden Brücke und stranden dann mit etwa der Hälfte der Flottille vor der Schreiersbrug vor Dokkum.

Per Funk angefragt erhalten wir nur die Aussage dass es technische Probleme gibt und sie hoffen es reparieren zu können. Ohne jede Zeitangabe ☹.

So kurz vor 19 Uhr öffnete die Brücke dann doch noch und oh Wunder ist dann die ganze Flottille wieder zusammen in Dokkum gelandet.

Ebel gibt kurz das Ergebnis des Abendpalavers an Martin weiter, der es dann brav von Boot zu Boot trägt. Morgen früh 8 Uhr Palaver, halb neun zügig durch die Brücke weiter nach Heeg.

Es stellt sich heraus, dass der Hafenmeister hier völlig humorlos ist, dass wir auf dieser Seite gar nicht liegen dürfen, weil wir unter 1,50 Tiefgang haben.

Martins Bemerkung : Alle Brücken sind doch zu, kommt doch eh keiner mehr, wird von einer Bemerkung: Dann muss ich das ja jedem erlauben gekontert.

Ist eigentlich sehr diskriminierend, wir haben schließlich  die schönsten Boote überhaupt. Und das nächste Toilettgebouw ist zu , das nächste kein Toilettenpapier, keine Seife, keine Möglichkeit des Händetrocknens, und Duschen kostet trotz hoher Hafengebühr nochn Euro.

Na egal, bei uns gibt’s noch Pizza und n leckeres Glas Wein.

PS   20 SM

Donnertag den 28. April

Dokkum 06.30 Sonnenaufgang, das herrliche Tulpenfeld neben dem Steg leuchtet in der Morgensonne, verpennte Segler kehren aus dem Duschgebouw zurück, es duftet wieder mal nach Kaffee.

Wir treffen uns alle zum letzten Palaver der Flottille, Jan Kees bedankt sich bei allen und sichert seine Teilnahme 2024 wieder zu, bis dahin ist er im 81. Lebensjahr, immer wieder beinduckend wie fit und agil er noch ist. Hochachtung Jan Kees und vielen herzlichen Dank.

Es klappt bei allen Brücken dicht zusammenzubleiben und gemeinsam durch die Brücken zu gehen.

Burdaard, das Mühlendorf ist zu Ehren des heutigen Konigsdag sehr oranje geschmückt und ne Menge Leute winken uns zu.

Getoppt wird das dann nur noch in Leeuwaarden. Hier ist der Bär los, tausende von Menschen genießen das schöne Wetter und viele winken uns zu.

Durch die ganze Stadt klappt es mit dem Zusammenbleiben, erst nach dem blauen asymmetrischen Brückenkunstwerk (hier bekommt der Ausdruck „Street-Art“ ne ganz neue Bedeutung) reißt die Eisenbahnbrücken uns auseinander.

Insgesamt ne knappe Stunde, so schnell waren wir noch nie durch Leeuwaarden durch.

Das fahren auf den Flüssen und Kanälen Fryslands ist immer wieder wunderschön, vor allem bei so herrlichem Wetter. Wir machen unterwegs „Resteessen“ und es geht weiter ohne größere Probleme bis nach Heeg. Der Abschied fällt schwer, aber nach dem Törn ist vor dem Törn, der Bachmann hat funktioniert: es gab keine gesundheitlichen Ausfälle.

Hat sich bewährt, als deshalb: In diesem Sinne bis zum nächsten Jahr. Bleibt schön gesund, ihr wisst jetzt ja wie es geht 😊.

Tschüs, euer Peter

PS 35 SM

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